Seit der Geburt meines Sohnes hat sich mein Alltag auf zwei Rädern ziemlich verändert. Früher war das Rad für mich größtenteils ein Sport-Gegenstand, inzwischen ist es eher eine Mischung aus Familienlogistik, Alltagstauglichkeit und trotzdem noch dieses Gefühl von Leichtigkeit, vor allem auf unseren zahlreichen Ausflügen. Für 3 Monate habe ich das Vello SUB zur Verfügung gestellt bekommen – und für mich war es wirklich spannend, es auf die Kleinkind-Familientauglichkeit auf Herz und Nieren zu testen.

Das Erste, was mir auffiel: das Rad ist unglaublich leicht für ein Lastenrad. Im Wiener Altbau gibt es häufig keine barrierearmen Abstellräume, auch bei uns ist der Weg in den Innenhof mit zahlreichen Stufen und engen Kurven gespickt . Gerade mit Kind und Gepäck ist es eine Erleichterung, wenn nicht schon das Rad selbst ein Monstergewicht mitbringt – und tatsächlich kommt das Vello SUB auch um diese engen Kurven und dank der Schiebehilfe auch die Stufen gut hoch. Allerdings: nachdem es aber grade mit eingeschlafenem Kind mitunter eine Challenge wurde, das Rad sicher abzustellen, haben wir uns nun langfristig doch für eine umfassende Fahrradversicherung entschieden und können das Rad nun auch einfach draußen anketten.

Vom Fahrgefühl ist sehr direkt und agil, fast wie ein normales Fahrrad, nur eben mit der Möglichkeit, einen Kindersitz mit einem deutlich niedrigeren Schwerpunkt hinten zu montieren und noch immer jede Menge Stauraum am Rad zu haben. Optisch braucht man einen kurzen Moment, um sich an den Korb vorne dran zu gewöhnen, denn dieser lenkt natürlich nicht mit, da er am Rahmen montiert ist. Eingefleischte Stadtradler:innen kennen das bestimmt schon, für uns war es dennoch kurz ein „Aha!“-Moment. Inzwischen ist dieser Korb aber eins meiner Lieblings-Features und man kriegt dort sogar unsere Kinderwägen, einen Scooter inklusive Schiebestange UND Taschen oder einen riesen Rucksack drauf. Sowohl mein Mann – mit fast 2 Metern – als auch ich – fast 1,80m – nützen das Rad und es lässt sich super unkompliziert mit Schnellspannern verstellen, inklusive einer kleinen Erinnerungshilfe auf der Sattelstütze.

Apropos Fahrgefühl: das VELLO Sub ist zwar mein erstes Lastenrad, ich hab es mir aber dennoch nicht nehmen lassen, einige andere Lastenräder zu testen, darunter ein anderes Longtail und 2 Räder, in denen das Kind vorne transportiert wird. Ich bin wirklich froh, diesen Test gemacht zu haben. Denn alle anderen Räder konnten nicht ansatzweise mit dem Fahrgefühl eines VELLO Subs mithalten, und das schon im unbeladenen Zustand und ohne Kleinkind. Der Preis des Subs liegt im oberen Mittelklasse-Segments der Lastenräder, das liegt aber zum Teil auch an den hochwertigen Komponenten, die verbaut wurden und zu diesem tollen Gefühl auf dem Rad verhelfen. Vom Riemenantrieb über die stufenlose Enviolo-Schaltung hin zum Bosch-Mittelmotor einfach ein stimmiges Bild!

Die meisten Pluspunkte sammelte das Lastenrad für mich aber auf unseren Ausflügen! Und während für das Hin- und Herrollen zwischen Zuhause, Kindergarten und Büro wohl auch ein günstigeres Modell ausreichend wäre, kommt man hier voll auf seine Kosten. Einerseits ist der Akku im Eco-Modus äußerst ergiebig und Distanzen um die 45km waren kein Problem ohne Nachladen. Andrerseits, weil es eins der wenigen Lastenräder ist, welches man auch noch im Nahverkehr mitnehmen darf und so beispielsweise Radtouren rund um Retz oder bei Wiener Neustadt starten kann. So kann man auch mit Kleinkind immer wieder neue Highlights entdecken. Unser Lieblingsausflug war allerdings Samstags zu einem Wirtshaus nahe der Lobau, wo mein Sohn herum laufen kann und es einmal die Woche den weltbesten Schweinsbraten gibt.

Zum Akku lässt sich sagen, dass die Kapazität natürlich von Zuladung, Fahrstil, Motorunterstützung, Verwendung des Lichts und auch der Außentemperatur abhängt. Im Alltag habe ich den Akku im Sommer etwa 1 Mal die Woche vollgeladen, jetzt im Winter dann doch eher 2 Mal. Unsere Alltagswege sind zwischen 5 und 10 Kilometer pro Tag.

Nach einigen Monaten intensiver Nutzung kann ich sagen: das VELLO SUB ist für mich das perfekte Mittelding zwischen Lastenrad und Allrounder. Es fühlt sich nicht an wie ein Kompromiss, sondern eher wie eine neue Kategorie – ein super flexibles Fahrrad, das mitwächst, mitdenkt und mitträgt.

Familien & Privatpersonen aufgepasst: aktuell gibt es in Österreich wieder bis Ende Februar 2026 eine Lastenrad-Förderung, die auch für Vello Falträder (500 Euro) und das Vello SUB (900 Euro) gilt!

Transparency: während des Tests durfte ich das VELLO kostenfrei nützen.