Oft erwische ich mich dabei, wie ich durch Bilder auf meinem Handy wische, um mich noch einmal daran zu erinnern, an welche wunderschönen Orte mich mein Fahrrad schon gebracht hat. Welche tollen Erfahrungen ich dort sammeln durfte und bei einer Sache bin ich mir sicher: mit dem Fahrrad neue Regionen zu entdecken ist einzigartig und die wohl intensivste Art zu Reisen.
Es gibt jedoch große Unterschiede darin, wie Leute mit ihren Rädern Urlaub machen – so unterschiedlich, wie eben auch die Fahrer sind. Die einen nennen es Training-Camp und versuchen möglichst viele Kilometer zu schrubben, andere wollen die Gegend am liebsten auf eigene Faust erkunden. Manchen fällt eine ganz schöne Last von der Schulter, wenn sie eine von Profis organisierte Reise buchen können, andere packen am liebsten ihre sieben Sachen in Rahmentasche und Arschrakete und fahren einfach drauf los. Egal, ob ihr erst seit letztem Frühling oder schon seit Jahren Rennrad fahrt: Ich habe hier Ideen für die Zeit, wenn sich die Corona-Situation etwas entspannt hat, für jeden Fahrer-Typ gesammelt. Und nein, Mallorca kommt nicht dabei vor. 😉
MyCyclingCamp
Rennrad-Camp von Frauen für Frauen
Für mich gibt es kaum ein besseres Gefühl, als die Mischung aus Fahrtwind und salziger Meeresbrise um die Nase. Wem das ähnlich geht, wer Andalusien mal auf zwei Rädern entdecken möchte, mit lauter anderen radbegeisterten Frauen, der ist bei MyCyclingCamp goldrichtig. Ganz ohne Bettenburgen und Touristen-Massen, dafür unter der Sonne Südspaniens und mit einem „Rundum-Sorglos-Paket“ für Radfahrerinnen findet diese organisierte Rennrad-Reise im Mai 2022 das erste Mal statt. Mit dabei sind nicht nur Gruppenausfahrten für die verschiedensten Leistungslevels, sondern auch jede Menge wertvoller Input für Anfänger, wie auch für Fortgeschrittene. Ob Ernährung im Training und danach, Fahrtechnik, Mental-Coaching und Schrauber-Kurse gibt es hier in einer Woche Input, der einem auch lange nach dem Urlaub das Leben noch leichter und schöner macht.
Wie so ein Tag im MyCyclingCamp aussieht? Zum Beispiel so:
07:30 – 09:00 Uhr Frühstück
09:30 – 13:30 Uhr Ausfahrt mit Techniktraining – Z.B. Das Fahren in der Gruppe
(Für Fortgeschrittene findet parallel eine andere, ggfs. auch längere Ausfahrt statt. Mittagspause unterwegs.)
14:00 – 16:00 Uhr Rückkehrer-Buffet, Zeit für Strand, Pool, Physio, Wellness usw.
16:30 – 17:30 Uhr Stretch & Relax
18:00 – 19:00 Uhr Vortrag – Z.B. Welches Training ist das Richtige für mich? Einfach schneller werden.
ab 19:00 Abendessen
Das MyCyclingCamp wurde auf 2022 verschoben
Bike-Hotel in der Emilia Romagna oder den Marken
Piadina, Prosecco und Pinarellos: Radfahren wird in Italien groß geschrieben. 😉 Meine erste Rennrad-Reise ging nach Riccione und seit dem bin ich mindestens einmal im Jahr dort. Wer gerne selbst organisiert, Routen und Restaurants recherchiert und vor allem: lieber mit Auto oder Bahn anreisen möchte, der wird sich hier wohl fühlen. In unserem Fall übernimmt das meistens mein Partner, inklusive Tetris im Kofferraum spielen. Inzwischen habe ich auch schon eine Menge Lieblingsrouten in der Region, allen voran die Via Panoramica durch den Parco Naturale San Bartolo.
Als Home-Base bleiben wir meist in Riccione, Hotels recherchieren wir via Booking.com. Du möchtest dort übernachten, wo auch die italienischen Profis im Trainingslager schlafen? Pool ist dir nicht so wichtig, dafür aber hervorragendes Essen? Dann bist du im Hotel Gambrinus gut aufgehoben. Auch das Hotel Boemia und das Hotel Dory sind gut gelegen und verfügen sogar über einen eigenen Pool. Falls du lieber im Landesinneren, zwischen den wunderschönen, aber auch gern mal unerbittlich steilen Hügeln der Marken wohnen möchtest, dann empfehle ich das Ca Virginia Country House.
Geführte Touren und andere Erlebnisse, wie zum Beispiel eine Weinverkostung, in der Region sowie Leih-Gravel-Bikes gibt es beim Via Panoramica Shop zu buchen. Die Gründerin ist, wenig überraschend, selbst passionierte Radfahrerin, daher sollte man vor einem Besuch auf die Öffnungszeiten schauen.
In diesem Jahr, das wohl noch nicht ganz so „normal“ werden wird, wie wir es uns gewünscht hätten, solltest du aber darauf achten, ob die Lokale etc. vor Ort normal geöffnet haben dürfen und wie die Storno-Bedingungen bei deinem Hotel sind!
Bikepacking: Einfach raus!
Gewiss, nicht die nobelste Art, zu Reisen, aber die unabhängigste. Wetter passt? Freizeit passt? Eine Idee, wo es hingehen soll? Dann heißt es, die wichtigsten Dinge in die Satteltasche packen und los gehts. Ich habe bislang nur ein „Mini-Bikepacking“ gemacht, im Laufe des kommenden Sommers steht bei mir allerdings zum Beispiel ein Teil des Iron Curtain Trails mit dem Gravel Bike auf dem Programm. Allerdings habe ich ein paar „Profis“ darin im Freundeskreis, mehr zu Lesen gibt es zum Beispiel bei Martin, Anna oder Anja & Sandro. Mir juckt es beim Lesen auch schon richtig in den Beinen und hoffe, dass ich hier bald meinen eigenen Erfahrungsbericht veröffentlichen kann!
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