1.5.2018, 8:30 morgens, gute 12 Grad, auf dem Parkplatz eines Möbelhauses: ich stehe in voller Renn-Montur mit meinem Rennrad am Start meines allerersten Radrennens. Eschborn Frankfurt. Noch ein gutes Jahr davor hätte ich mir um diese Uhrzeit meinen letzten Longdrink ausgetrunken und ein Wiener Innenstadtlokal verlassen, um ins Bett zu gehen. Aber naja, Zeiten ändern sich, Ziele ändern sich, und ich wollte den Mythos Rad-Klassiker mal selbst ausprobieren. Gemeinsam mit dem Team Alpecin und 5.500 anderen Starten ging es auf eine 100 km lange emotionale Berg- und Talfahrt. Denn ich hatte zwar kein besonderes Ziel, außer heil finishen und die gesperrten Straßen zu genießen, aber war nach dem Einfahren am Vortag schwer nervös.

Wie es mir erging? Das könnt ihr hier lesen:

 

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Soooo as I talked about falling off legs and feeling like dying I had a massive throwback in my mind to my first road race ever. TLDR: I was afraid but finished well. It was @eschbornfrankfurt 10 months ago. I decided to go for the long route as I wanted to get to know the effort you have to put in for long road races before L’Étape. There was this rather steep but short mountain called the #mammolshainerberg after 90 km with something like 24% and the steepest part. I knew that I rode similar stuff before – but with 34/32. As I didn’t take my roadbike with me, I had to work with the stuff the team gave me. Well, they gave me a beautiful bike but with a 28 cassette. I know a lot of you will laugh now because you learned cycling with way harder equipment – but I was really afraid! And fear doesnt go away from someone telling you: Ooooh I did this with 42/52 easily. 🙃 At the training the day before I didn’t manage to finish it without dismounting. Twice. I was cycling since 9 months then – and have always been quite anxious about heights and steep stuff. Long mimimi and a hard time falling asleep (because I was so afraid to ride it the next day during the race) followed. 😬 Long story short , in this picture you see me smiling because I did not only ride it completely without dismounting, but I was also overtaking other people on it. The atmosphere was unbelievable, all the people screaming and pushing me was a feeling I never experienced so far. And in the moment I arrived at the top, they played my favorite song. I couldn’t help but smile from one ear to the other. 😄 Since this moment, I stopped trying to not being afraid but i let the fear be, and just do it anyway. I’m still anxious a lot – on the bike but also in every day life – but courage isn’t never being afraid, it’s being afraid and doing it anyway. So cycling taught me to be courageous 💪🏻 and maybe also to try not overthinking everything so much. If you are quite new into cycling and this whole racing thing seems a bit frightening, I would highly suggest you to try it anyway – just once. You have nothing to lose, just gain a lot of self esteem and maybe a podium 🤪

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Jetzt, 11 Monate später, habe ich mich wieder für das selbe Rennen angemeldet – und schreibe deswegen für euch noch einmal die Tipps zusammen, die ich gerne vor meinem ersten Rennen gehört hätte:

 

„Scheiß di ned an!“

Hat sie das jetzt echt geschrieben? Nein! Doch! Oh! Das ist gut wienerisch für: hör auf mit der übertriebenen Angst. Du fährst ja kein Rennen mit den Profis, nur die Strecke der Profis. Wenn du deine Durchschnittsgeschwindigkeit angegeben hast, kommst du automatisch mit anderen, die ein anderes Tempo fahren können, in einen gemeinsamen Startblock. So hast du zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, irgendwo hinterher zu fahren.

Fahr weiter!

Mit 2 großen Flaschen und etwas Training im Essen aus der Trikot-Tasche ist selbst auf der Extreme-Strecke eigentlich keine Pause zwingend notwendig (außer die Natur ruft). So sparst du wertvolle Zeit und musst dir außerdem nicht wieder eine neue Gruppe in deinem Tempo suchen. Ja, womöglich drückt der Sattel ein Bisschen, oder du würdest den Riegel gerne in Ruhe Essen, aber das kannst du ja bei allen anderen Ausfahrten auch wieder machen…

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Genieß die abgesperrten Straßen

Der absolute Hammer! Ein Teil der Strecke führte sogar über eine dreispurige Straße, die wir uns ganz für uns hatten. Diverse Male musste ich einfach „Oh mein Gott!“ und „Das ist einfach nur geil.“ rufen, weil es mir so einen Spaß gemacht hat.

 

Nimms mit Humor

… so wie ich und eine andere junge Dame, die am Ruppertshain „Die schon wieder!“ geschnaubt hat, als ich das 3. Mal an ihr vorbei gefahren bin. Ich war nämlich bei meinem ersten Radrennen wirklich eine desolate Abfahrerin, ganz im Gegenteil zu ihr, die die Kurven mit einem solche Selbstvertrauen genommen hat, dass mir fast die Kinnlade runter geklappt wäre. Ich meinte zu ihr: „Och, wenn ich könnte, würde ich mit dir tauschen!“ – und wir mussten beide lachen. Ja klar, es ist ein Rennen. Aber solange man nicht ums Stockerl fährt, kann man sich auch einfach mal amüsieren. Den Feldberg rauf hatte ich ein super nettes Gespräch mit einer Frankfurterin, die schon deutlich erfahrener im Rennrad-Fahren war, geplaudert – während wir die meisten Männer nur noch hochroten Kopfes hinter uns lechzen hörten.

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Mit dem Auto zur Ziellinie? Keine gute Idee

Dann lieber ein paar Meter zur nächsten S-Bahn-Station ein- und ausradeln. Macht mehr Spaß, ist gut fürs Rennen und man steht nicht ewig danach im Stau. Ich bin zwar selbst öffentlich angereist, aber am Weg zur S-Bahn bin ich an einer Kolonne von Autos vorbei und über gesperrte Straßen gegangen – und hab mich gefreut.

 

Schau dir die Zieleinfahrt der Profis an

Nach einer Dusche und einem Finisher-Bier ging es mit einem fetten Grinser im Gesicht in Richtung Frankfurt, wo in bälde die Profis im Ziel ankommen sollten. Und was soll ich sagen: im Zielbereich war eine bomben Stimmung und ich traf auch noch Nhat, dessen Blogpost über Mallorca 312 so ziemlich der erste war, den ich Radrennen gelesen habe. (By the way: dieser Blog ist so hammermäßig geschrieben, dass ich beim Lesen beinahe meinen Kaffee über die Tastatur gespuckt hätte, danke dafür!)

Mir haben die jubelnden Fans, das Knattern der „Aufblasdinger“ gegen die Banden, die Aufregung, wenn das erste Auto durchfährt und dann das Sirren der Carbon-Raketen der Profis so unfassbar gut gefallen, dass ich einen Besuch in der Frankfurter City schon fix eingeplant habe, anstatt mich gleich nach dem Rennen auf den Weg nach Hause zu machen.

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Falls ihr noch weitere Fragen zur Renn-Vorbereitung habt, meldet euch wirklich total gerne! Ich bin zwar kein Fachmann, aber 4 Straßen- und zwei CX-Rennen habe ich 2018 im Sattel. Ich hoffe, ich versteht, dass ich ohne einer soliden Ausbildung im Training keine konkreten Tipps zu Trainingseinheiten vor dem Rennen geben kann. Dafür gibt es ganz andere Experten. Ich persönlich würde es nur in der Woche vor dem Rennen nicht allzu Übertreiben und etwas mehr Kohlenhydrate als gewohnt essen.

Hier habe ich auch einen detaillierten Bericht über das Rennen Eschborn-Frankfurt geschrieben. 

So, und jetzt kommen dir richtig großen News: Mary (@qom_at_me) und ich werden in einem Monat dieses Rennen zusammen fahren! Passender Weise ist es auch Mary’s erstes Rennen. Und große News sind es deswegen, da unsere Beine zusammen beinahe 4m lang sind. #RiesenTeam
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf sie – und natürlich auf das Team Alpecin 2019!

 

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Anmeldung geöffnet bis zum 14. April und Nachnennung vor Ort möglich
#Kooperation: Danke an Eschborn Frankfurt für die Unterstützung durch den Startplatz!