Während die weltweite Pandemie in den letzten Monaten wohl die Renn- und Urlaubsträume von so ziemlich jedem zu Nichte gemacht hat, waren die vergangenen Monate auch eine mentale Herausforderung für viele von uns. Wie also den Stress und die Unsicherheit abschütteln, wenn es bislang wenig Sicherheit über die Vorkehrungen in den verschiedenen Ländern gibt? Wie lange die Grenzen offen bleiben werden? Braucht man Tests, um wieder nach Hause zu können? Und und und…

Dabei geht Urlaub auch ganz einfach und frei von Sorgen, zum Beispiel in der wunderschönen Oststeiermark. Hier steht das Quellenhotel der Heiltherme Bad Waltersdorf, mein Feel-Good-Ort für den ersten Rennrad-Urlaub seit Corona. Mit meinem Orbea und meiner Mutter im Gepäck checkte ich am Freitag nach nur 1,5 Stunden fahrt ins Hotel ein. Wer lieber ohne Auto unterwegs ist, kann das Hotel auch gut mit dem Thermenbus (18 Euro ab Wien) oder der ÖBB (einmal umsteigen in Wiener Neustadt) erreichen.

Die modernen Zimmer verfügen nicht nur über einen wunderschönen Balkon, ein gemütliches Bett, sondern auch genug Platz für ein (sauberes) Rad. Dieses findet aber auch im eigenen Fahrradraum platz, der natürlich über das notwendige Werkzeug und Pumpe verfügt. Auch sonst ist rund um für die Wünsche von passionierten Radfahrern und Triathleten gesorgt: ein geräumiger Fitness-Raum und ein Sportbecken stehen ebenso zur Verfügung, wie diagnostische und physiotherapeutische Behandlungen speziell für Sportler.

Letztere nahm direkt meine Mutter in Anspruch, die sich wenige Wochen vor dem Urlaub beide Arme beim Rennradfahren gebrochen hatte. Um möglichst schnell wieder fit auf dem Rad zu sitzen, wurden nicht nur ihre Narben massiert, sondern auch Übungen, die sie problemlos auch zuhause weiter machen kann, erlernt. „Ich bin wirklich froh, dass ich das gemacht habe! Die Narbe fühlt sich schon deutlich weicher an und ich habe das Gefühl, dass ich meine Finger wieder deutlich besser bewegen kann.“ Im OPTIMUM-Zentrum steht außerdem durchaus interessante Diagnostik zur Verfügung, zum Beispiel eine BIA. Diese mache ich regelmäßig, um besser über meinen Trainings- und Ernährungszustand informiert zu sein. Sie bildet in Kombination mit einer Leistungsdiagnostik den Grundstein meines Trainingsplans und der Ernährung während Rennen.

Nun aber genug von der Theorie, mein Plan für das Wochenende war, die Oststeiermark auf 2 Rädern zu entdecken. Justament und zu Fleiß hatte ich genau das Wochenende erwischt, wo für den gesamten Osten Österreichs Monsun-artiger Regen angesagt war; offenbar steht die Heiltherme aber in einem „Wetterloch“ und so ging es für mich trocken Hinterns los über gemütliche, ruhige Wege und Straßen in Richtung Hartberg.

Ab Hartberg folgten ein paar höher frequentierte Straßen, bemerkenswert war für mich aber, dass kein einziger der mich überholenden Autofahrer ungeduldig oder aggressiv wirkte und man mir stets genug Platz ließ. Bis Vorau war meine Tour weitestgehend flach bzw leicht hügelig, und so viel es mir leicht, im Grundlagenbereich zu bleiben. Eine kurze Einkehr, um den malerisch schönen Augustiner Chorherrenstift unter die Lupe zu nehmen, und dann ging es auch schon auf in die Berge. In Richtung Wenigzell lag ein schmerzlich steiler Berg vor mir, selten fielen die Steigungsprozente in den einstelligen Bereich. Ich mag Herausforderungen, der hochschnellende Puls wärmte mir ordentlich ein. Über eine wenig technische, aber auch wieder steile Abfahrt ging es dann nach Wenigzell, wo ich nach 60km meine Kohlenhydratspeicher wieder auffüllen wollte.


Die Buchtelbar, die mir bereits im Vorfeld von Anja empfohlen wurde, kam da grade recht: um nicht einmal 3 Euro gab es hier eine Riesen-Buchtel, die größer als meine Hand war! Perfekt gestärkt ging es über einen weiteren Berg in Richtung Pöllau. Die Abfahrt in den wunderschönen Ort wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, sie zählt wohl zu den Schönsten überhaupt. Perfekte Straßen. Malerische Aussichten. Und die perfekten Voraussetzungen, um sich auf dem Oberrohr dort so richtig runter zu lassen, wenn man sich traut. (Ich also nicht.)

Eigentlich wollte ich ja beim Stubenbergsee einkehren, aber als ich den Hauptplatz in Pöllau sah, war ich absolut verliebt. Bezaubernde Fassaden säumten ihn und ein sehr gutes Café hatte genau noch einen Tisch für mich frei. Also gleich noch einmal anhalten und diesen wunderbaren Ort genießen, bevor es über den letzten Hügel an den Stubenbergsee ging. Diesen kannte ich noch aus meiner Kindheit, unser letzter Familienurlaub, bevor wir nach Wien zogen führte hier her, und beim Umrunden kamen jede Menge Erinnerungen hoch.

Übrigens: Mit der GenussCard, die es in der Heiltherme gibt, ist der Eintritt hier und in 200 weiteren Highlights der Region kostenlos! Ich stelle mir das grade für Familien, bei der nicht alle Mitglieder komplett „radsport-narrisch“ sind sehr praktisch vor: einer macht einen Ausflug in den Tierpark Herberstein mit dem Nachwuchs und erfrischt sich danach im Stubenbergsee, wo man sich dann nach der Tour trifft und den Nachmittag ausklingen lässt.

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Was folgte, war ein 15km langes Time Trial von Herberstein in Richtung „nach Hause“ zur Heiltherme Bad Waltersdorf und ein paar letzte Hügel, auf denen ich dann doch noch nass werden sollte. Aber das war halb so wild, denn kaum angekommen spritzte ich mein Rad bei der Service-Station ab.

Kulinarisch wurden wir morgens mit einem wirklich sehr reichhaltigen Frühstück verwöhnt, die perfekte Grundlage für einen langen Tag am Rad. Was auffällt: jedes Produkt ist gut ausgewählt und hat eine herausragende Qualität. Man merkt, dass hier jemand sehr viel Wert auf gute Zutaten legt – egal ob Morgens, beim Mittags-Snack im Thermen-Bereich des Hotels oder beim 4-Gänge-Dinner nach TSM-Kulinarik. Seine Ernährungs-Vorschriften, egal ob vegan, vegetarisch oder Low-Carb einzuhalten, fällt hier leicht. Auch das Service-Personal ist sehr zuvorkommend und sorgt gleichzeitig verlässlich für die Einhaltung der Sicherheits-Maßnahmen, sodass man seinen Urlaub in vollen Zügen und ohne Furcht genießen kann.

Nach einem nächtlichen Besuch in der Therme (der öffentliche Bereich hat am Freitag sogar bis 23 Uhr geöffnet, ansonsten kann man alles bis 22 Uhr genießen) ließen wir den Abend ausklingen. Was ist „Alles“? Einerseits der öffentliche Bereich der Heiltherme Bad Waltersdorf, andrerseits die private Zone nur für Quellenhotel-Gäste. Hier befindet sich sowohl ein Naturbadeteich, als auch diverse Becken mit bestem Thermalswasser zur Regeneration bereit. Nach einem Drink an der Bar kuschelten wir uns ins Bettchen. Übrigens: auch Produkte, die nicht bei den Zimmern inkludiert sind, haben hier einen mehr als fairen Preis – nicht so, wie man es sonst von Hotels gewohnt ist. Und mein persönliches Highlight des Hausbier „Quellenbräu“ stammt aus der Brauerei Gratzer, einer meiner absoluten Favoriten.

Am Sonntag morgen ging es dann mit Anja und Sandro von den Basecampas auf Tour. Anja arbeitet auch in der Heiltherme Bad Waltersdorf, sowas finde ich immer top, denn wenn jemand im Team Rennrad fährt, kann man sich sicher sein, dass man vor Ort alles hat, was ein Radler-Herz braucht. Für uns ging es plaudernd auf die Riegersburg, und wieder sollte uns das Wetter hold sein: bis auf ein paar Tropfen zu Beginn hatten wir einen wunderbaren Vormittag mit idealen Rennrad-Bedingungen. Was auffällt: die Routen-Auswahl von der Heiltherme Bad Waltersdorf aus ist wirklich sehr divers. Ob lang und flach, bergig oder absolut „out of the comfort zone“: hier ist alles nur einen Fingerschnipp entfernt. Das ermöglicht nicht nur verschiedenen Leistungs-Levels einen spaßigen Tag am Rad, sondern auch strukturiertes Training.

Für uns ging es heute aber eher um Genuss als um Training und so stärkten wir uns oben auf der Riegersburg, die in ihrem mehr als 1000-jährigen Bestehen noch nie eingenommen wurde. Durch die malerisch schönen Dörfer der Oststeiermark rollten wir dann zurück, bevor mir noch ein persönliches Highlight vor der Abreise bevor stand. Aber dazu gleich!

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Nach der Ausfahrt machte ich eine „Kühle Beine Behandlung“, die nicht nur von Menschen mit Venen-Problemen, sondern auch Sportlern als sehr angenehm wahrgenommen wird. Und genau so ging es mir auch: nachdem der grüne Lehm eine halbe Stunde auf meinen Beinen eingewirkt hatte, fühlten sie sich trotz der für mich nicht alltäglich Höhenmeter am Wochenende wie neu an.

Mein Tipp: Um die Oststeiermark mit Locals zu Erkunden, bietet sich das Rennradwandern im Juli oder August an. Und wer bereits im Wettkampf-Fieber ist, für den ist das Quellenhotel die ideale Unterkunft während der Ultra Rad Challenge, die dieses Jahr Anfang August in Kaindorf stattfindet! Und wer einfach so „Mal raus will“, dem werden die gelockerten Storno-Bedingungen sehr zu Gute kommen. So kann man 5 Tage vor seinem Urlaub entscheiden, ob man aufgrund der aktuellen Situation doch lieber zuhause bleiben möchte.

Transparency: Dieser Artikel wurde nach einer Einladung in die Heiltherme und das Quellenhotel Bad Waltersdorf verfasst.